Quo vadis China?

Es dürfte wohl jedem bekannt sein, dass China eine Diktatur und das bevölkerungsreichste Land der Welt ist und dass es in den letzten Jahrzehnten vor allem durch seinen wirtschaftlichen Aufschwung Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. In diesem Blog will ich über diese grundlegenden Informationen hinaus Inhalte mit Ihnen teilen, die eine Einschätzung über die zukünftige Entwicklung Chinas erleichtern.

Die neue Seidenstraße

Um weiterhin wirtschaftlich zu wachsen, arbeitet China seit 2013 an einem großen Projekt, der sogenannten neuen Seidenstraße. China will dabei die Infrastruktur in mehr als 70 Ländern auf Land und See ausbauen, was auch diesen zugutekommt. Ziel ist es, den Handel zwischen Asien, Europa und Afrika zu erleichtern.

Bedenken an dem Projekt

Allerdings gibt es Befürchtungen, dass China einige Länder mit seinen Produkten überfluten könnte und somit den einheimischen Wirtschaften schaden könnte. Zudem könnten sich einige Länder hoch bei China verschulden und somit Abhängigkeitsverhältnisse aufbauen. So könnte Xi Jinping die neue Seidenstraße dafür ausnutzen seinen Willen durchzusetzen.

Chinas politische Ambitionen

Damit wären wir schon beim nächsten Punkt: Chinas Politik. Bis 2049 will China die USA als das einflussreichste Land der Welt ablösen. Xi, der sich übrigens zum Diktator auf Lebenszeit gemacht hat, arbeitet dabei mit dem Motiv, China zu alter Größe zurückführen zu wollen.

Taiwan

Dazu zählen auch Gebietsansprüche, die die Spannungen zwischen China und Taiwan erklären. 1949 gewannen die Kommunisten den chinesischen Bürgerkrieg. Die Gegner des Kommunismus flüchteten auf die Insel Taiwan, wo ebenfalls der chinesische Staat ausgerufen wurde. Taiwan entwickelte sich zur Demokratie, während die Volksrepublik China noch heute eine Diktatur ist.

Meine Einschätzung zum Konflikt

Taiwans Wert besteht vor allem in seiner Mikrochipproduktion, denn jeder zweite wird in Taiwan produziert. Ein Angriff würde diese Produktion zerstören und die wertvolle Insel zu einem Felsen im Meer machen. Außerdem haben die USA bereits zugesichert im Kriegsfall einzugreifen, zahlreiche Sanktionen vieler Länder wären zu erwarten. Die Situation Russlands gibt China einen Vorgeschmack darauf, was das bedeutet.

China und Russland

Was die Politik zu Russland angeht, hält China einen Balanceakt zwischen Russland und dem Westen. Schließlich will China nicht die Sanktionierung chinesischer Unternehmen gefährden, um einen sehr kleinen Handelspartner aus der Klemme zu helfen.

Bei zahlreichen Gelegenheiten vereinbarten China jedoch mit Russland engere politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Allerdings wird Russland seine Waren (vor allem Erdöl) aufgrund fehlender Infrastruktur und mangelnder Nachfrage seitens der Chinesen nicht im gleichen Umfang und nicht zum gleichen Preis als in Europa liefern können. China kann Russland mit Konsumgütern versorgen. Damit macht sich Russland aber auch immer weiter von China abhängig. Laut XI liegt die primäre Motivation für eine Partnerschaft mit Russland darin, die sogenannte US-Hegemonie zu brechen.

Meine abschließende Einschätzung

Dies bedeutet die Macht der USA so sehr zu senken, dass sie nicht mehr als das unantastbar mächtigste Land der Welt gelten (im Idealfall bis 2049). Dazu braucht es aber auch gute wirtschaftliche Beziehungen, die China meiner Meinung nach wichtiger sind als Russland und Taiwan. Ein Beleg für diese These ist die neue teure Seidenstraße, die genau dazu dienen soll.

Christian Brandstetter, 8ON, März 2023.

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