Wasser – Menschenrecht oder Ware?

 


 

„Dieser Dokumentarfilm deckt die Machenschaften im Milliardengeschäft mit Wasser auf. 
Nestlé findet allerdings, es sei der falsche Film zur falschen Zeit. 

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Nestlé, den mächtigsten Lebensmittelkonzern der Welt, kennt bestimmt jeder von uns. Doch vielen ist sicher nicht bewusst, dass die größte Einnahmequelle des Konzerns Wasser ist, auf das Kosten der Menschen aus ärmeren Ländern. In dem Dokumentarfilm „Bottled Life – Nestlés Geschäft mit dem Wasser befasst sich der Journalist Res Gehringer genau mit dieser Problematik. Obwohl der Film aus dem Jahr 2012 stammt, sind viele der Kritikpunkte auch heute noch aktuell. 

 

Der Konzern Nest 

Peter Brabeck, einer der bekanntesten Wirtschaftsbosse der Welt, war von 2005 bis 2017 Verwaltungspräsident von Nestlé. In seiner Biografie betont der österreichische Manager, wie wichtig ihm das Wasser sei. Einerseits als Menschrecht, andererseits als Treibstoff für seinen Konzern. Dieser, mit Hauptsitz in der Schweiz, kauft schon seit der Mitte des  
19. Jahrhunderts Quellenrechte auf. Heute gehören über 2.000 verschiedene Marken zu Nestlé. Konkurrenten hat der Konzern kaum, da er diese einfach aufkauft. 

 

Nestlés erfolgreichste Wassermarken 

In den USA ist Poland Spring die meistverkaufte Wassermarke. Wenig überraschend ist, dass hinter diesen Plastikflaschen Nestlé steckt. Um sie zu füllen, pumpt der Konzern aus Pumpstationen wie in Fryeburg (Maine) täglich eine Million Liter Quellwasser aus dem Boden. Dass dadurch die Lebensqualität der Einwohner bzw. der Grundwasserspiegel in der Gegend sinkt, ist ebenso wenig überraschend. 
Kennt ihr übrigens Nestlés „Geheimrezept“, das für die Marke Nestlé Pure Life verwendet wird? Hierbei handelt es sich um gereinigtes Grundwasser mit einem künstlichen Mix aus Mineralien. Nicht so spektakur wie es sich anhört, oder? In Ländern wie Pakistan steht dieses Wasser für einen Lebensstil. Und zwar für den Lebensstil der Wohlhabenden. Diese können sich das saubere Wasser leisten, im Gegensatz zu dem ärmeren Großteil der Bevölkerung. Diese müssen für Wasser auf das alte, schmutzige Rohrsystem zurückgreifen, wodurch sie oft krank werden. 

 

Nestlé unterstützt das Flüchtlingslager der UNO in Äthiopien durch Bauten von Wasserleitungen. Sie helfen, gegen den Wassermangel anzukämpfen und wollen den Menschen helfen. Dies gibt der Konzern auf seiner Webseite an. Die Realität sieht jedoch anders aus. Nestlé ließ sich dort seit 2004 nicht mehr blicken und Wassermangel gehört zum Alltag der Menschen im Lager. Maude Barlow, Trägerin des alternativen Nobelpreises und UNO-Chefberaterin für Wasserfragen, kritisiert Nestlé immer wieder, solche „humanitären Projekte“ nur für die Aufbesserung ihres Images zu machen. Der Konzern sei nur auf Profit aus, was sie durch ihr geschicktes Marketing immer wieder erreichen. 

 

Meiner Meinung nach sollten das Grundwasser zur Versorgung der Menschen genutzt werden und nicht von Unternehmen wie Nestlé aufgekauft und vermarktet werden. Ich empfehle jedem, sich diese Dokumentation anzusehen, da diese einen neuen Blickwinkel auf einen der bekanntesten und erfolgreichsten Lebensmittelkonzerne der Welt eröffnet. Ein Blickwinkel, der meine Meinung zu Neste doch sehr geändert hat. 

 

Elena Kaltenegger, 8O. 19.3.2023 

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