Süßes Gift - Hilfe als Geschäft

„Ist diese Hilfe sinnvoll oder müssen wir sie überdenken?“ 

Afrika. Ein Kontinent, der von Hungersnot und Armut geprägt ist. Doch haben wir uns schon einmal die Frage gestellt, wie es dazu gekommen ist? Denn die afrikanische Bevölkerung war nicht immer arm. Sie lebten sogar ein für sie gutes Leben als Hirten, hatten viel Weideland und Tiere und betrieben Landwirtschaft. Bis zur Entkolonialisierung konnte die Wirtschaft von den Kolonialherren aufrechterhalten werden, trotz der Tatsache, dass die Einwohner ihren Besitz, wie Land, dadurch verloren haben. Allerdings ging das Ende der Kolonialmächte in den 60ern einher mit dem Beginn der langen Dürreperioden. Die Tiere starben, da sie keine Nahrung hatten und die Menschen litten unter Hunger und Armut. Ein Überleben wäre unmöglich gewesen, wenn nicht Hilfe aus anderen Ländern gekommen wäre. 

Eine halbe Billion Dollar über Jahrzehnte hinweg - keine greifbaren Ergebnisse. Entwicklungshilfe als Problemlösung mag auf den ersten Blick richtig erscheinen, bringt jedoch viele Schwierigkeiten und neue Probleme mit sich.  

Was zu Beginn noch als kleine „Starthilfe“ gedacht gewesen wäre, hat sich mittlerweile zu einer reinen Industrie entwickelt. Hilfsorganisationen wollen mittlerweile gar nicht mehr weg, da sie den Gewinn darin sehen und „Hilfe als Industrie“. Entwicklungshilfe ist aus dem Ruder gelaufen. Selbst das WFP (= Welternährungsprogramm der UN) verteilt beispielsweise Mais an die Hungernden, was an sich ja recht gut wäre. Jedoch kaufen sie den Mais in Kanada und den USA, anstatt ihn afrikanischen Bauern abzukaufen, um die Wirtschaft langsam anzukurbeln. Das allein wird zwar nicht reichen, aber ein Riesenschritt wird nicht möglich sein. Warum machen wir nicht einfach kleine „große Schritte“? 

Eine weitere Schwierigkeit stellt die afrikanische Bevölkerung dar, die in den Jahrzehnten eine Sucht nach Hilfe entwickelt hat, denn Hilfe macht süchtig. Es ist einfach, wenn man bloß die Hände öffnen muss und Essen bekommt. Doch kann das die Lösung sein? Ziel wäre, dass sie sich selbst versorgen. Mittlerweile hat sich jedoch der Gedanke in ihnen manifestiert, dass sie ohne Hilfe nicht überleben können. Es hat kein Umdenken stattgefunden und die Entwicklungsprojekte werden alleine nicht fortgesetzt. 

Die Lösung: Zusammenarbeit. Wir müssen von dem Gedanken loskommen, dass sie Hilfe brauchen. Sie brauchen Unterstützung und Kooperationen mit anderen Ländern. Wir sind alle Gleichgesinnte und müssen zusammenarbeiten.  

Uns hat die Dokumentation „Süßes Gift – Hilfe als Geschäft“ sehr nachdenklich gestimmt, da uns plötzlich eine andere Seite der Entwicklungshilfe gezeigt wurde. Es ist nicht darum gegangen, alles schön zu reden, sondern viel mehr darum, Entwicklungshilfe objektiv aus mehreren Sichten zu betrachten. Daher ist es uns ein Anliegen, abschließend darauf hinzuweisen, dass diese Hilfe außer Kontrolle geraten ist und mittlerweile mehr dem Wohlhaben der Industriestaaten dient. Wollen wir den Menschen in Entwicklungsländern helfen, so sollten wir in Zukunft darauf achtgeben, inwiefern diese Entwicklungshilfe den Menschen dort wirklich hilft und was genau mit dem Geld geschieht.  

Lena Jansel und Daniela Schnitzinger, 8ON, 2022

Kommentare