Das System Milch - die Wahrheit über die Milchindustrie?

  

Der Dokumentarfilm „das System Milch“ legt die komplexe Realität der globalen Milchindustrie und die Beziehungen zwischen Mensch, Milch, Markt und Tier in sehr nachdenklichen Weise dar. Hierbei werden vor allem Gegenüberstellungen von den unterschiedlichen Weisen, wie Milchkühe gehalten werden, gezeigt. Es wird ein Bio-Bauernhof in Südtirol vorgestellt, wo die Kühe auf die Weide dürfen. Im Kontrast dazu steht ein automatisierter Großbetrieb in Dänemark, wo Kühe zusammengepfercht leben müssen und täglich auf Drehplattformen gemolken werden.  

Doch nicht nur die verschiedenen Arten von Viehhaltung werden verglichen, sondern auch verschiedene Länder. In China, dem Land mit dem größten Milchwirtschaftsbetrieb der Welt, wird Milch in modernsten industriellen Komplexen produziert. Konzerne wie ARLA FOODS übermitteln den „Schwachsinn“ mithilfe von Werbefotos, dass ihre Kühe auf die Weide dürfen und glücklich sind. Blickt man aber hinter diese Fassade, so wird erkennbar, dass die Farmen von ARLA FOODS in China, die jeweils zehntausend Kühe beherbergen, den Tieren sicher nicht die Möglichkeit bieten, auf eine Weide zu dürfen, geschweige denn genug Platz im Stall zu haben.  

In Senegal in Afrika werden europäische Milchprodukte in übermäßig großen Massen billig verkauft. Demzufolge verdienen aber die lokalen Bauern keinen fairen Preis für ihre Milch und müssen in die Stadt flüchten.  

 

Das zentrale Verkaufsargument der Konzerne ist, dass Milch gesund sei und man diese zum Leben unbedingt brauchen würde. Doch dies ist laut Walter Willet, der Professor in Harvard ist, nur für Babys der Fall. Er führte eine Studie durch, an der erkennbar ist, dass in den Ländern, wo am meisten Milch konsumiert wird, die Menschen am häufigsten an Knochenbrüchen leiden. Somit ist klar: Nicht alle Menschen brauchen Milch unbedingt, um zu überleben! 

Aber was ist mit den wichtigsten Bestandteil des „Systems Milch“? Was ist mit den Kühen? Diese werden überzüchtet, als Roboter und immer wieder als Maschinen betitelt. Kühe sind also nicht mehr Lebewesen, sondern lediglich die Ressourcen eines kapitalistischen Marktwirtschafts, das auf maximale Profit strebt. 

Dass für kleine Bauern, egal ob hier oder in Afrika und vor allem für die Tiere, durch dieses kapitalistische System nichts übrigbleibt, ist nun klar. Aber kann diese Praktik durchbrochen werden? Ja! Die Förderung und Unterstützung von lokalen Bauern durch den Kauf von deren lokaler Milch von Kühen mit gerechter Haltung, kann für Bauern und Tier Großes bewirken und ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es darum geht, fair zu sein: zu seinen Mitmenschen, und zu den Tieren. 

 

Xenia Österbauer, 8O, 2022. 

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