Fairer Handel – eine echte Alternative?

Nicht immer besteht ein Fairtade-Produkt auch wirklich zu 100% aus fair produzierten Inhaltsstoffen. Die Regel besagt (derzeit), dass mindestens 20% der Inhaltsstoffe wirklich fair hergestellt worden müssen sein, um ein Produkt mit dem Fairtrade-Siegel kennzeichnen zu dürfen.  

Was meint man mit der „Fairtrade Lüge“? 

Viele Firmen machen einen sogenannten Mengenausgleich, indem sie fair produzierte Ware mit konventioneller Ware vermischen. Bei Mischprodukten, also Produkten, die aus mehreren verschiedenen Inhaltsstoffen bestehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nicht alle Inhaltsstoffe fair produziert wurden. Ein Beispiel dafür ist die Vollmilchschokolade: 

Meine Erfahrung mit der „Fairtrade-Lüge“ 

Nachdem ich eine deutsche Dokumentation über diese „Fairtrade-Lüge“ gesehen habe, war ich sehr schockiert, da es so dargestellt wurde, wie wenn in der Mehrheit der Fairtrade-Produkte ,weniger als der Hälfte der Inhaltsstoffe, wirklich fair hergestellt worden sind. Jedoch habe ich mich daraufhin selbst in österreichischen Supermärkten nach Fairtrade-Produkten umgeschaut und habe festgestellt, dass die Mehrheit dieser fairen Waren zu 100% fair produziert worden sind.  

 

Fairer Handel im Allgemeinen 

Eine weitere gute Nachricht ist, dass man sich sehr sicher sein kann, dass Fairtrade-Produkte wirklich fair produziert werden, also dass die „Fairtrade-Standards“ wirklich eingehalten werden, da dies eine Zertifizierungsfirma, namens Flocert, regelmäßig überprüft. Generell orientieren sich beinahe alle Organisationen/Firmen, die sich für fair produzierte Ware einsetzen, an den 10 Grundsätzen des fairen Handels, die von der WFTO veröffentlicht worden sind.


Die 10 Prinzipien des fairen Handels:  


Weitere faire Organisationen 

Nicht nur Fairtrade setzt sich für einen fairen Handel zwischen den Bauern und den Händlern ein. Auch die WFTO (= World fair trade oganization) und EZA (= Entwicklungszusammenarbeit) setzen sich für einen fairen Handel ein. Die GOTS (Global organic textile standard) und die FWF (= Fair wear foundation) setzen sich speziell für gute Arbeitsbedingungen und eine gute Qualität der Rohstoffe bei der Produktion von textiler Ware ein.  

Meiner Meinung nach ist fairer Handel definitiv eine gute Alternative. Man unterstützt mit dem Kauf eines fair gehandelten Produkts nämlich nicht nur die Bauern, sondern auch die Umwelt. Zudem kann bei fair gehandelter Ware, Kinderarbeit oder Zwangsarbeit beinahe komplett ausgeschlossen werden. Somit tut man beim Kauf eines fair produzierten Artikels nicht nur den anderen einen Gefallen, sondern auch seinem eigenen Gewissen. 

 

Mach die Welt ein kleines Stück besser! 

Egal ob alt oder jung, egal ob groß oder klein. Jeder von uns kann darauf achten, mehr fair produzierte Ware zu kaufen und oftmals sind diese auch nicht so viel teurer als konventionelle Produkte. Und wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ein Produkt zu 100% fair produziert worden ist, könnt ihr einfach hinten bei der Produktbeschreibung nachlesen. Aber auch 80% fair produziert, ist besser als 0%. Also weg mit den Ausreden und hin zur besseren Welt.  

 

Theresa Nobis, 8ON, 2. März 2021


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