Buchbesprechung: Und jetzt retten WIR die Welt!
Ein beachtlicher Großteil der Medien
berichtet darüber, wenn es um die Klimakrise geht, wie schlecht es um unsere
Welt steht. Kernaussagen von Verschwörungstheorien wie: „Dass wir die
Klimaziele sowieso nie früh genug erreichen werden, um die Auslöschung der Menschheit
zu verhindern“, sind keine Seltenheit. Ein Grund warum mich Artikel mit dem
Thema „Klimawandel“ mittlerweile nicht mehr ansprechen. Natürlich will ich
meinen Betrag, für eine bessere Welt leisten. Die dem zugrunde liegende
Motivation für die Umsetzung eines solchen Beitrags, wird durch derartige Berichte
allerdings nicht bestärkt.
Was wir also nicht tun sollten
ist, den Menschen immer wieder vor Augen zu führen was alles schiefläuft (natürlich
braucht man auch nichts beschönigen). Zielführender wäre es jedoch, sinnvolle Lösungsvorschläge
zu präsentieren, um die Denkweisen der Bevölkerung zu ändern.
Das ist auch der
Hauptgrund warum mir das Buch „Und jetzt retten wir die Welt“ so gut gefallen
hat, und meine anfängliche Abneigung, sehr schnell durch ernsthaftes Interesse
ersetzt worden ist. Denn genau das schafft das Werk von Ilona Koglin und Marek
Rohde. Es wird bei den Optimierungsvorschlägen bei sich selbst angefangen,
wobei vor allem auf die psychische Gesundheit eingegangen wird. Denn nur wenn
es Leuten gut geht, sind sie freiwillig offen für Veränderung. Daher macht es
wenig Sinn, durch furchteinflößende Artikel über den Klimawandel, immer nur
negative Gefühle heraufzubeschwören. Das hat nur zur Folge, dass sich Menschen
immer weniger mit diesem Thema auseinandersetzten wollen. Dieser Punkt ist auch
gleich am Anfang angeführt worden. Wenn man nicht will, braucht man auch nicht
anzufangen nachhaltiger zu leben. Nach dem Motto: Einen Hund kann man nicht zum
Jagen tragen. Diese Aussage wird aber nicht einfach so stehen gelassen, sondern
es werden Vorschläge gebracht, wie man seine Einstellung ändern kann, wenn man
will. Ist man selbst schließlich „soweit“, etwas Neues ausprobieren zu wollen,
kann man nach und nach das Haus, die Straße, die Stadt, das Land und
letztendlich eventuell sogar die Welt verändern.
Angeführte, praxisorientierte,
schnell nachzuschlagende Beispiele, für einen nachhaltigeren Lebensstielsind, sind
vor allem am Anfang leicht umzusetzen und erfordern wenig Disziplin, wodurch
man schneller zur Umsetzung motiviert wird. Nach und nach kommen
anspruchsvollere Vorschläge hinzu, jedoch kann man sich immer noch an Einfachen
orientieren. Was jedoch in meinen Augen eine
viel wichtigere, zuvor schon angesprochener Wirkung des Buches ist, dass es dem
Leser eine komplett andere Herangehensweise in puncto Klimakrise vermittelt. Es
verleitet quasi zum Querdenken. Durch die vielen Vorschläge wird die
Kreativität angesprochen, wodurch man ziemlich schnell, auch selbst, auf neue
Ideen, um die Umwelt zu schonen, kommt.
Cornelia Wieser, 8ON, April 2020
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