Wie die Biene ums Überleben kämpft


Die Biene. Ein Tier, das uns den süßen Honig schenkt und für die Bestäubung etlicher Nahrungsprodukte verantwortlich ist. Doch wie würde ein Leben ohne Bienen aussehen? Wie würde ein Leben ohne Äpfel, Kirschen oder Erdbeeren aussehen? Für manche kaum vorstellbar. Doch sieht man sich den Film „More than honey“ an, wird einem schnell bewusst, dass dies möglicherweise bald der bitteren Realität angehören wird. Denn den Bienen geht es schlecht, sie sterben.

More than honey
„More than honey“ ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof. Beginnend bei einem Imker in der Schweiz reist er um die ganze Welt um Gründe für das weltweite Bienensterben zu finden.
Dabei trifft er beispielsweise in Amerika auf die sogenannten Wander- Imker, die Bienen durch lange Reisen in Lastwägen enormen Stress aussetzen. Außerdem werden aufgrund der Massentierhaltung rasch Krankheiten übertragen, weshalb Bienen mit Medikamente behandelt werden müssen.
Ein weiterer Grund für das Bienensterben sind Pestizide. Beispielsweise wurden in China aufgrund einer Ungezieferplage, nicht nur alle Insekten mittels Pestizide vernichtet, auch Bienen sind daran zu Grunde gegangen. Dies hatte zur Folge, dass Bienen in gewissen Teilen Chinas bereits ausgestorben sind und Blüten manuell in Kleinstarbeit von Menschen bestäubt werden müssen.
Markus Imhoof gibt in seinem Film außerdem einen Einblick in die industrielle Bienenzucht. Durch erschreckende Bilder wird gezeigt, dass es viele verschiedene Gründe für das Bienensterben gibt. Der Hauptgrund ist dennoch der geldgierige Mensch.

Hierbei steht also nicht das Wohlergehen der Biene an erster Stelle, sondern der Profit. Dies bringt folgendes Zitat von Markus Imhoof perfekt auf den Punkt:



„Das Bienensterben ist gar kein Mysterium. Sie sterben nicht einfach an Pestiziden oder Milben oder Antibiotika oder Inzucht oder Stress. Es ist die Summe von allen. Die Bienen sterben am Erfolg der Zivilisation, sie sterben am Menschen.“
Forschungsprojekt in Australien


Australien gilt als letztes Land wo das Bienensterben noch nicht angekommen ist. Aufgrund hoher Quarantänevorschriften für den Import von Pflanzen und Tieren konnten in Australien für Bienen gefährliche Parasiten bislang ferngehalten werden. Weiters wird in Australien von der Familie Baer- Imhoof ein Forschungsprojekt für Bienen geleitet. Sie erforschen die Fortpflanzungsbiologie der Bienen, spüren Gene auf die Schutzproteine herstellen und führen künstliche Befruchtungen bei Königinnen durch. Ihr Ziel ist es, Bienen mit starken Abwehrkräften und ohne Krankheiten zu erhalten.
Was können wir tun?
Das Bienensterben ist ein großes Problem für die Menschheit, da mehr als ein Drittel unserer Nahrungsproduktion abhängig von der Bestäubung durch Bienen ist. Was können wir also gegen das Bienensterben tun?

Ein bienenfreundlicher Garten
Wichtig für Bienen sind vielfältig bepflanze Beete mit viel Blumen und Kräutern als Nahrung. Bunte, duftende Blumen und Obstbäume verschönern also nicht nur den Garten, sondern sind auf perfekt für Bienen und die Umwelt.

Balkonkästen
Falls jedoch kein Garten vorhanden ist bieten sich auch wunderbar Balkonkästen mit reichlich bepflanzten Blumen als Lebensraum für Bienen an.

Imker unterstützen
Den Honig regional zu wählen hilft nicht nur dem Imker sondern auch seinen Bienen. Wer den Honig beim Imker kauft kann außerdem sicher sein, dass es sich hierbei um reinen Bienenhonig handelt und nichts hinzugefügt wurde.

Verzicht auf Pestizide
Besonders wichtig ist auch der Verzicht auf Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel um den Bienen nicht zu schaden.

Celine Harfmann, 8O, 13.3.2020

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