TOURIST GO HOME!


Tourist go home, refugees welcome”. Anstatt Willkommensgrüßen schlägt den Touristen in manchen Destinationen pure Ablehnung entgegen. Der Grund dafür ist das Problem des Overtourism. Dieser beschreibt das Phänomen, dass beliebte Reiseziele und Besucher-Hotspots von Touristen überrannt werden. Diese Destinationen werden also „zu Tode geliebt“.

Gründe für Overtourism
Derzeit gibt es mehr Touristen als je zuvor. Kein Wunder bei all diesen Billigflügen. Wer von uns profitiert nicht gerne davon? Global gesehen kurbeln diese allerdings den Massentourismus enorm an. Außerdem wächst derzeit die Mittelschicht im globalen Süden und viele dieser Menschen geben ihr verfügbares Einkommen für Reisen aus.

Auch der wachsende Wohlstand, der veränderte Lebensstil, die zunehmende Mobilität der Menschen und unser Konsumverhalten haben einen Einfluss auf Overtourism. Was früher als Luxusurlaub empfunden wurde, gehört heutzutage teilweise zum alltäglichen Konsum. Hinzu kommen die vielen Kreuzfahrtschiffe. Meistens schwirren die Touristen in der Nähe des Hafens herum und somit kleben wieder alle auf einem Fleck.

Ein weiterer Grund für Overtourism sind die sogenannten Airbnbs, wodurch die
Möglichkeit besteht noch günstiger zu reisen. Auch über Social Media verbreiten sich Touristenattraktionen äußerst schnell und das Interesse für die ohnehin schon überfüllten Orte wird zusätzlich erhöht.  

Folgen von Overtourism
In den Städten verändert sich die Infrastruktur für die Einheimischen zum Nachteil und für die Touristen zum Vorteil. Statt Wohnhäuser werden Hotels errichtet und Wohnungen werden an Touristen vermietet, wodurch der Bevölkerung immer weniger Wohnraum zur Verfügung steht. Geschäfte stellen ihr Sortiment auf Souveniers um und die Straßen werden von den Touristen mit Müll verschmutzt.

Auf den Inseln werden durch den Übertourismus die Ressourcen knapp. Oftmals ist es das Trinkwasser. Zusätzlich gelangt das Abwasser ungereinigt ins Meer, es entstehen Müllberge am Strand und im Meer bilden sich Inseln aus Abfällen. Overtourism schadet also der Umwelt.

Umgangsweise der Einheimischen
Die große Masse an Touristen ist für die Bewohner ein Störfaktor und teilweise auch eine große Belastung. Diese müssen dabei zusehen wie in ihre Heimat eingedrungen wird, wie diese verschmutzt und die Natur teilweise zerstört wird. Deshalb gibt es Einheimische, die gegen diese Touristenströme protestieren. Sie hängen missbilligende Plakate auf und sind unfreundlich zu den Touristen.
                      
Betroffene Urlaubsziele
·       Das Küstendorf Oia auf der griechischen Insel Santorin
Beliebt sind dort die weißen Häuser, die blauen Türen- und Fensterläden und vor allem der Sonnenuntergang.

·       Barcelona
Dort sammeln sich die Touristen an der Sagrada Familia Basilika, auf der La Rambla und am Strand.

·       Mallorca
Dort herrscht besonders am Ballermann das Problem mit dem Tourismus, der auch als „Sauftourismus“ bezeichnet wird.

·       Venedig
Dort sind die Touristen vor allem am berühmten Markusplatz zu finden.

Aussichten für die Zukunft
Es scheint als würden die Touristenströme in Zukunft noch größer werden. Menschen wollen die immer individueller reisen und Touristen müssen in Zukunft mit Beschränkungen rechnen. Im Gespräch ist auch das Verbot von kurzfristigen Wohnungsvermietungen wie Airbnbs und die Erhöhung von Fremdenverkehrsabgaben.

Lösungsansätze
In erster Linie sollten Touristen gut verteilt werden. Im Internet ist es für Touristen möglich einen Zeitraum zur Besichtigung einer Attraktion zu buchen. Zusätzlich können online Daten über aktuelle Wartezeiten live übertragen werden. Um Hotspots zu entlasten können künstliche Attraktionspunkte kreiert werden, wie zum Beispiel eine Lichtshow. Ein weiterer Lösungsansatz ist die Begrenzung des Aufenthalts von Touristen bei bestimmten Standorten.

Was du als Reisender selbst tun kannst
·     -   Wähle andere Reiseziele aus
Es gibt genug Destinationen, welche nicht von Overtourism betroffen, aber trotzdem attraktiv sind.

·      -  Reise umweltbewusst
Achte darauf, dass du deinen eigenen Müll vernünftig entsorgst.

·      -  Bevorzuge nach Möglichkeit das Reisen in der Nebensaison
Zu dieser Zeit herrscht in beliebten Destinationen weniger Andrang und die Reisen sind meistens billiger.

Meiner Ansicht nach müsste an den günstigen Unterkünften wie Airbnbs und vor allem den Billigflügen angesetzt werden. Stattdessen sollte das Reisen mit dem Zug günstiger und dadurch attraktiver werden. Zusätzlich sollte man zum Vorteil der Einheimischen vom All-inclusive-Urlaub eher Abstand nehmen.
Den Müll vernünftig zu entsorgen stellt für den Einzelnen einen minimalen Aufwand dar. Jeder Beitrag kann insgesamt für die Umwelt Großes bewirken.
Unsere Nachkommen und unser Planet werden es uns danken.  
Victoria Kerndler, 80. 11.2.2020





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