On the road again – Chinas neue Seidenstraße
China pfiff, und mehr als hundert Länder von vier Kontinenten kamen angelaufen, wie junge Hunde. Der Anlass: „Die neue Seidenstraße“. Die Volksrepublik will im eurasischen Raum ein Netzwerk von Straßen, Eisenbahnschienen, Pipelines, Häfen und Flughäfen aufbauen. Neben der Infrastruktur geht es China aber vor allem um eins – Einfluss.
Die kritische Meinung der EU
Die Verlierer der neuen Seidenstraße
Schon heute gehen Menschen in Sri Lanka oder Kenia auf die Straße, weil sie durch die Seidenstraßen-Projekte um ihre Eigentums- und Bürgerrechte fürchten. China ist doch bekannt dafür, große Massen in wenig Wohnraum, und mit Energie und Bildung zu versorgen. Schutz individueller Menschenrechte dagegen war noch nie eine Stärke der chinesischen Regierung und für Demonstranten und politischen Widerstand hat Peking grundsätzlich kein Verständnis.
Auch Indien fürchtet die Seidenstraßen-Initiative: Vor allem Neu-Delhi sieht sich von China eingekreist. Einige der größten Projekte treibt Peking ausgerechnet in den Nachbarländern wie Pakistan, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka. Einer der wenigen von Chinas Nachbarn, der nicht zum Gipfel nach Peking reiste, ist Indiens Premierminister Narendra Modi. Ganz anders als Russlands Präsident Putin, den ähnliche Sorgen plagen, und genau deswegen teilnahm.
Die Antwort der USA auf die Seidenstraße
Die Antwort der USA auf die neue Seidenstraße Chinas kam schnell. Der von US-Präsident Donald Trump im Wert von 50 Millionen auf Importe aus China verhängten Zölle angezettelte Handelskrieg, belastet zwar die globale Konjunktur, insbesondere bremst er aber das Wirtschaftswachstum in China. Ziel erreicht.
Die Frage, wann China die USA als Wirtschaftsmacht überholt, stellt sich eigentlich gar nicht mehr. Denn China hat dies bereits getan. Wenn man die Staaten nach dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) entsprechend ihrer Kaufkraftparität (KKP auflistet, dann sieht die neue Reihenfolge so aus (in Millionen Dollar; Angaben des IWF für 2018):
1.
China: 25.270.066
2.
USA: 20.494.050
3.
Indien: 10.505.288
4.
Japan: 5.594.452
5.
Deutschland: 4.356.353
Der Spruch „Im Osten geht die
Sonne auf, im Westen geht die Sonne unter.“ erhält somit eine ganz neue
Bedeutung.Erst vor kurzem einigten sich Donald Trump und Xi Jinping auf den Text eines Handelsabkommens. Unter anderen hat sich die USA verpflichtet, bereits verhängte Zölle teilweise zurückzunehmen und somit die nächste Welle an Strafzöllen abgewendet, so Donald Trump auf Twitter.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass China die Arme der Macht weiter ausfährt und somit mehr an Einfluss und Macht gewinnt. Die USA währt sich mit Strafzöllen, südasiatische und nordafrikanische Länder erfreuen sich an der „Hilfe“. In Europa führten einst alle Wege nach Rom. In Asien führen sie künftig nach Peking.
Christina Dominik, 8ON; 10.02.2020
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