Filmanalyse: Das System Milch


So viel steckt wirklich hinter dem idyllischen Bild auf der Milchverpackung: „Milch ist ein Nahrungsmittel, mit welchem knallhart gehandelt wird“. 
Davon berichtet der Film „Das System Milch“, welcher von Andreas Pichler produziert und im Jahr 2017 in Deutschland veröffentlicht wurde. Auswirkungen der Milchindustrie auf Mensch, Umwelt und die Tiere werden gezeigt und eine Antwort auf die Frage, was wirklich hinter dem idyllischen Bild auf der Milchverpackung steckt, wird gesucht. Die Milch wurde vor über achttausend Jahren als lebensnotwendiges Lebensmittel entdeckt. Heute werden in Europa 200 Millionen Tonnen Milch und Milchpulver pro Jahr produziert und an Großkonzerne verkauft. Das Verhältnis zwischen Milch und Mensch hat sich enorm verändert.
Das idyllische Bild auf der Verpackung gleicht dem realen Bild der Milchkühe kaum. In Italien werden Kühe auf Hochleistung gezüchtet. Durch deren Euter fließen 27 Liter Milch und 20.000 Liter Blut am Tag! Die Tiere sind zweckoptimiert und werden für die Milchproduktion „hergestellt“.
Wie wenig die europäischen Landwirte mit dem Verkauf der Milch an Molkereien verdienen, ist den wenigsten von uns bewusst. Das Gehalt hängt von der Qualität und der Menge der Milch ab, die sie an die Molkerei liefern. Dank der EU- Zuschüsse, die die Landwirte jährlich bekommen, können sie überleben. Denn diese sind genau das, was am Ende des Jahres übrigbleibt! Um mehr zu verdienen und die Milch in besserer Qualität herzustellen, steigen einige Bauern auf BIO um. Dies bringt aber sehr viel Aufwand und Kosten mit sich, wodurch einige Landwirte bereits verschuldet sind.
Um gegen die Probleme anzukämpfen, möchte nun ein paar Lösungsvorschläge vorstellen:
Zum einen ist es notwendig, die regionalen Landwirte zu unterstützen und gegebenfalls die Milch bei ihnen direkt zu kaufen. Ist das allerdings nicht möglich, lohnt es sich im Supermarkt beim Einkaufen einen Blick auf die Verpackung zu werfen, um die Herkunft der Milch zu kontrollieren. Die Milch wird teilweise sehr billig verkauft und wenn man das wirkliche Bild hinter dem auf der Milchverpackung kennt, denkt man sicher zweimal nach, zu welchem Produkt man greift, oder?
Zum anderen kann man hin und wieder zu sogenannten Milchersatzprodukten wie Hafer-, Soja- oder Mandeldrinks greifen. (Diese müssen übrigens als „Getränk“ oder „Drink“ gekennzeichnet werden, da wirklich nur Produkte, die aus dem Euter der Kuh kommen als „Milch“ bezeichnet werden dürfen.) Außerdem sollte man den individuellen Milchkonsum unter die Lupe nehmen und nicht öfter als ein- bis zweimal täglich Milchprodukte zu sich nehmen. Brauchen wir weniger Milch, ist die Nachfrage geringer und die Produktion wird verzögert.
Ich hoffe, dass ich euch mit meinem Beitrag zum Nachdenken anregen konnte, ihr beim nächsten Einkauf daran denkt und euch gut überlegt, zu welcher Milch ihr greift. Außerdem kann ich euch nur empfehlen, den Film (z.B. auf Netflix) anzusehen, da ihn meiner Meinung nach jeder gesehen haben sollte!
Karina Kaltenegger, 8O (März 2020)

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