Fair einkaufen - aber wie?
Der Begriff „Fairer Handel“ ist sicherlich allen bekannt, aber was bedeutet
das wirklich und wie kann man diesen in sein Leben integrieren? Der Ratgeber
„Fair einkaufen – aber wie?“ gibt dazu einen guten Überblick. Er behandelt
dabei nicht nur faire Produkte, sondern auch den globalen Tourismus sowie faire
Geldanlagen. Vorne weg – fair ist kein geschütztes Wort, weshalb es wichtig
ist, sich über ein Gütesiegel, das einem nicht bekannt vorkommt, zu informieren.
Dem Siegel der FLO oder der WFTO könnt ihr aber sicher trauen, denn diese
werden von seriösen Organisationen kontrolliert.
Bei Lebensmittel gilt die Traumkombination „fair-bio-regional“, denn nicht
nur die Kleinbauern sollen fair behandelt werden, sondern auch unsere Umwelt.
Der faire Handel unterscheidet sich vorrangig von der konventionellen durch
seine Transparenz, denn es werden kaum Zwischenschritte benötigt, bis das
Produkt bei uns angelangt – ganz im Gegenteil zum konventionellen, denn dort werden
die Produkte auch über die Börse gehandelt, wodurch die Kleinbauern kein fixes
Einkommen haben und man teils nicht einmal weiß, zu welchen Bedingungen die
Bauern arbeiten. Auch in der konventionellen Kleiderherstellung sind die
ArbeiterInnen oft schlimmsten Bedingungen ausgesetzt, faire Produzenten setzten
hier auf gerechte Bezahlung und sogar Arbeiterschutz. Viele assoziieren faire
Kleidung mit bunten Schlabberhosen, aber das ist bereits lange nicht mehr der
Fall. Sie gewinnen immer mehr Aufmerksamkeit und sind teilweisen schon in
großen Einkaufszentren vertreten.
Auch beim Reisen kann man nicht nur umweltbewusster agieren, sondern auch
fairer. Hier soll besonders darauf geachtet werden, ob das Personal gut bezahlt
wird und genug Zeit zum Erholen hat. Vielen ist bekannt, dass das Fliegen nicht
die umweltfreundlichste Option ist. Was sich hier anbietet ist Interrail – das
Reisen durch Europa mit dem Zug. Sollte es jedoch keine andere Möglichkeit als
das Fliegen geben, solltet ihr nicht deshalb eure Träume aufgeben müssen: Wenn
ihr fliegt, solltet ihr euch länger in eurem Zielland aufhalten, beispielsweise
für ein Auslandsemester oder ein freiwilliges soziales Jahr.
Bei vielen steht ein großes „?“, wenn sie „Faire Geldanlage“ hören. Vielen
ist dabei nicht bewusst, dass ihr Geld nicht einfach so auf der Bank liegen
bleibt, denn diese investieren es oft weiter, unter anderem auch in Branchen
oder Unternehmen, die ihr eigentlich nicht unterstützen wollt. Faire
Geldanlagen bieten hier eine Möglichkeit mit eurem Geld Unternehmen zu
unterstützen, die mit euren Ansichten übereinstimmen. Ob das auf eurer Bank
überhaupt möglich ist, dass kann euch euer Bankberater sagen. Falls es nicht
möglich wäre, könntet ihr – sofern ihr das wollt – auf eine Bank wechseln, die
generell nachhaltig agiert. Hier gilt: Bitte im Internet recherchieren, denn es
gibt bereits einige Anbieter.
Generell kann ich den Ratgeber nur weiterempfehlen, denn er ist eine gute
Zusammenfassung von den unzähligen Informationen aus dem Internet. Manche von euch
werden es vielleicht erschreckend finden, wie groß unser Einfluss auf die
Produzenten ist, aber wir sollten es doch als eine Chance sehen überhaupt etwas
ändern zu können!
Avalon van der Smagt, 8ON, 27.3.2020
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