Die freie Marktwirtschaft– Segen und Fluch zugleich?
Unter dem Begriff „freie
Marktwirtschaft“ kann man sich so einiges vorstellen Es ist ein ernsthaftes
Konzept das zu einem langanhaltenden Wirtschaftswachstum führen soll. Das Wort
„frei“ wirkt auf uns hauptsächlich positiv, jedoch bringt die freie
Marktwirtschaft nicht nur Vorteile mit sich.
Was ist eine freie
Marktwirtschaft?
Es handelt sich alles um Angebot
und Nachfrage. Nur der Markt bestimmt welche Produkte produziert werden und zu
welchem Preis diese Produkte verkauft werden. Zusätzlich legt der Markt die
Löhne und Gehälter fest. Die freie Marktwirtschaft basiert auf der Idee des Liberalismus.
Das heißt jeder einzelne kann frei entscheiden und handeln. Jedoch ist somit
auch jeder für sich selbst verantwortlich und der Staat greift nicht in die
Wirtschaft ein. Ferner kann beliebig exportiert und importiert werden und jeder
kann seinen Arbeitsplatz frei wählen.
Probleme bei der Umsetzung der
freien Marktwirtschaft
Das Prinzip der freien
Marktwirtschaft klingt ja erst einmal ganz gut. Jedoch ist es in der Praxis
eher schwierig dieses System umzusetzen. Darum ist es ein System das auf einer
theoretischen Basis beruht. Es kann in der Wirklichkeit kaum umgesetzt werden
und ist deshalb auch in keinem Land existent. Trotzdem gibt es Länder die, die
freie Marktwirtschaft weit möglichst umsetzen wie zum Beispiel die USA. Sobald
der Staat Geld ausgibt um schwache Menschen zu schützen handelt es sich nicht
mehr um eine freie Marktwirtschaft. Jedoch kann kein Staat ohne eine soziale
Absicherung und ohne Steuern auskommen.
Die guten Seiten der freien
Marktwirtschaft
Das System der freien Marktwirtschaft
bietet einige Vorteile. Durch die wenigen wirtschaftlichen Einschränkungen sind
die Arbeiter um einiges mehr motiviert, denn es wir nur nach Leistung bezahlt.
Logischerweise versucht somit jeder sein Bestes zu geben um am Ende die
bestmöglichste Bezahlung zu erhalten. Außerdem ist vorteilhaft, dass ständige
Neuentwicklungen und Kostensenkungen der Produkte stattfinden. Die Unternehmen
müssen die Preise senken um konkurrenzfähig zu bleiben. Nur die Käufer
entscheiden über das Güterangebot, denn es wird nur das produziert was Gewinn
bringt. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Bevölkerung aufgrund der freien
Berufswahl entfalten können. Diese Vorteile führen dann letztendlich zu einem
hohen wirtschaftlichen Wachstum.
Die Schattenseiten der freien
Marktwirtschaft
Wie man sich schon denken kann
bringt das System der freien Marktwirtschaft auch Nachteile mit sich und diese
überwiegen. Zum einen sind die Einkommensunterschiede sehr groß, weil nicht
jeder die gleiche Leistung erbringen kann und weil die Preise von Angebot und
Nachfrage bestimmt werden. Zusätzlich gibt es keinen Mindestlohn und keine
Gewerkschaften. Die Bevölkerung ist auf sich allein gestellt und muss für
Krankenvorsorge, Altersvorsorge, Unfallfolgen selbst aufkommen. Dadurch wir
auch die Kluft zwischen arm und reich immer großer. Auch Staatsschulden
entstehen durch die fehlenden Steuereinahmen. Ein weiterer Nachteil ist, dass
häufig Konjunkturschwankungen erkennbar sind und somit ist die freie
Marktwirtschaft instabil.
Andere Wirtschaftssysteme
Das Gegenteil der freien
Marktwirtschaft ist die Planwirtschaft. Dabei wird der gesamte Markt von dem
Staat gesteuert und bestimmt. Zwischen der Planwirtschaft und der freien
Marktwirtschaft befindet sich die soziale Marktwirtschaft. Auch in Österreich
wird das
System der sozialen Marktwirtschaft
betrieben. Bei der sozialen Marktwirtschaft herrscht ebenso eine freie
Preisbildung. Aber im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft sorgt bei der
sozialen Marktwirtschaft der Staat für die soziale Absicherung. Außerdem
betreibt der Staat eine zielgerichtete Wachstumspolitik zur Verbesserung der
Konjunktur.
Ich persönlich finde das System der
sozialen Marktwirtschaft ansprechend, denn durch die soziale Absicherung
klaffen die Unterschiede zwischen arm und reich nicht enorm auseinander. Trotzdem
können sich die Unternehmen und Personen durch die freie Preisbildung und die
freie Berufswahl entfalten. Es wird nie möglich sein, die freie Marktwirtschaft
komplett durchzusetzen, darum finde ich die soziale Marktwirtschaft als
„Mittelweg“ geeignet.
Barbara Pichler, 28.1.2020, 8O
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