Fairer Handel – Eine echte Alternative?


Obwohl Fairer Handel in letzter Zeit einen Aufschwung erlebt, wachsen große Konzerne, wie zum Beispiel Nestle, immer noch stark und bauen ihren Einfluss auf die Wirtschaft weiter aus. Jetzt stellt sich die Frage, ob Fairer Handel wirklich eine echte Alternative ist.

Der Grundgedanke von Fairem Handel ist einfach. Alle Produzenten sollen für ihre Erzeugnisse fair bezahlt werden. Dies ermöglicht auch Menschen in ärmeren Ländern ein gutes Leben. Außerdem hat fairer Handel, neben den sozialen Aspekten, noch viele andere Vorteile. Durch nachhaltigen Anbau wird auf die Umwelt geachtet, was vor allem in der heutigen Zeit immer wichtiger wird.

Trotz dieser vielen Vorteile kaufen die meisten Leute immer noch Produkte von Großkonzernen. Große Firmen haben natürlich viel niedrigere Produktionskosten als kleine Unternehmen, was in erster Linie an der schlechten Bezahlung der Arbeitskräfte liegt. Durch die niedrigen Produktionskosten sinken wiederum die Verkaufspreise. Viele Kunden schauen oft nur darauf, möglichst billig einzukaufen. Doch der Preisunterschied ist oft gar nicht so groß wie viele Leute denken. Gerade in Österreich, wo es den meisten Menschen an nichts mangelt, wäre es für die Leute leicht möglich einen höheren Preis für die Produkte zu zahlen, um so die Produzenten zu unterstützen. Außerdem bekommt man durch die ein bis zwei Euro, die man für die Produkte mehr bezahlen muss, eine deutlich bessere Qualität. Fair gehandelte Produkte sind allein schon aus Qualitätsgründen um Längen besser als konventionell gehandelte Produkte.

Wie zuvor schon erwähnt ist fairer Handel ein einfaches aber wirkungsvolles Mittel der Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern. Doch damit dieses System funktioniert, müssen große Firmen ihr Konzept überdenken. Das Ziel der meisten Firmen ist es, so viel Geld wie möglich zu erwirtschaften ohne auf die Angestellten Rücksicht zu nehmen. Wenn die Firmen auf einen fairen Handel umstellen und den Angestellten einen fairen Preis für ihre Arbeit zahlen, würde die Zufriedenheit und auch die Qualität der Produkte steigen. Also eine „Win-Win“ Situation für alle Beteiligten.

Fairer Handel kann also eine gute Alternative sein. Aber damit dieses Konzept funktioniert müssen Hersteller und Konsumenten umdenken. Wenn Konsumenten mehr fair gehandelte Produkte kaufen, bewirkt dies auch ein Umdenken bei den großen Firmen. Wenn die Nachfrage steigt muss auch das Angebot steigen und immer mehr Firmen werden auf einen fairen Handel umsteigen. Der Anfang muss also bei den Konsumenten erfolgen. Jeder kann etwas bewirken!

Jonas Steinbichler, 8ON, 7.4.2019

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