Filmanalyse „Das System Milch“
Die
Milchwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, von der Milchkuh
auf der grünen Weide ist nicht mehr viel übrig. Das wird auch in der
Dokumentation „Das System Milch“ klar. Die Dokumentation wurde 2018 unter Regie
des berühmten Dokumentarfilmers Andreas Pichler veröffentlicht und beleuchtet
die Globalisierung der Milchwirtschaft, sowie deren Gewinner und Verlierer.
Da
ich dieses Thema sehr interessant finde und meiner Meinung nach jeder wissen
sollte, wo unsere Milch herkommt, wie Milchkühe gehalten werden und Landwirte
für ihre harte Arbeit entlohnt werden, möchte ich euch dieses Thema etwas
näherbringen. Nachdem ich mir den Film „Das System Milch“ angesehen habe, ist
mir schnell klar geworden, dass Milch nicht mehr das Produkt ist, wie wir es
kennen und wie es uns verkauft wird. Von dem Naturprodukt ist wenig übrig, um
genau zu sein ist Milch heute ein global gedumptes Industrieprodukt, das sich
zu einem der wichtigsten Rohstoffe der Welt entwickelt hat und das auf Kosten
der Landwirte, Tiere und der Umwelt.
Um
mit dem Leistungsdruck mithalten zu können steigt eines immer mehr:
Massentierhaltung. Keine Weidegänge, weil der Bestand zu groß ist, aber auch
Schulden, weil man immer die neuste Technik benötigt um ganz oben mitzumischen
ist Thema. Traurig ist, dass mit dem Leistungsdruck auch die Selbstmordrate
der Bauern immer weiter ansteigt. Nicht nur die Milch ist „unnatürlich“,
sondern auch die Kühe werden gentechnisch verändert und zu sogenannten
„Milchathleten“ herangezüchtet, um mehr Milch zu geben und dem Bauer mehr Geld
einzubringen. Die Landwirte bekommen so wenig Geld, dass sie nicht einmal
kostendeckend produzieren können! Wichtig ist nur, dass die Kühlregale randvoll
sind und die europäischen Landwirte nicht nur Europa, sondern die ganze Welt
und dabei insbesondere China ernähren.
Bei
dieser globalen Form der Landwirtschaft ist wahrscheinlich jedem klar, dass
auch die Umwelt Belastungen ausgesetzt ist. Durch die Massen an Gülle, die
meistens auf der Wiese landen, steigen die Nitratwerte im Boden stark an, was
deswegen gefährlich ist, weil Nitrat als krebserregender Stoff gilt. In den
Niederlanden war die Regierung schon kurz davor, die Landwirtschaft deswegen zu
verbieten.
Klar
ist, dass wir hier weit weg von einem nachhaltigen Naturprodukt sind! Meiner
Meinung nach ist es wichtig, wieder einen Schritt zurück zu gehen, weg vom
Melkroboter und zurück in den Stall. Es ist wichtig, dass die Qualität und das
Wohl des Tieres wieder im Mittelpunkt stehen. Denn wer kauft schon gerne Milch
aus Massentierhaltung, produziert von Kühen, die wahrscheinlich nicht einmal
auf einer Weide gegrast haben? Vor allem wir Konsumenten können dazu beitragen,
dass die Milchwirtschaft wieder zurück zum Ursprung findet. Fast jeder von uns
hat die Möglichkeit, regional zu kaufen, also warum kaufen wir nicht direkt
beim Biobauern in der Nähe?
Ich
hoffe, dass ich euch mit meinem Beitrag etwas zum Nachdenken angeregt habe und
ihr vielleicht beim Kauf eurer Produkte darauf achtet, wen ihr dabei
unterstützt/unterstützen wollt. Abschließen möchte ich meinen Beitrag mit einem
sehr schönen Zitat von Gregor Gysi, was mich persönlich noch einmal zum
Nachdenken angeregt hat: „Der Globalisierung muss man sich stellen, nicht sich
ihr unterwerfen.“
Isabell Ebner, 8ON, 11.2.2019
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