Filmanalyse: Bottled Life – Das Geschäft mit dem Wasser


Im Rahmen des Geographieunterrichts war es meine Aufgabe, mich mit der Dokumentation „Bottled Life – Das Geschäft mit dem Wasser“ auseinanderzusetzen. Der Film erschien 2012 und zeigt am Beispiel von Nestlés Wasserflaschengeschäft, wie die Privatisierung von Wasser zur Erschöpfung der lebensnotwendigsten natürlichen Ressource führt. Der mächtigste Lebensmittelgigant weiß, wie man Wasser in Geld verwandelt und macht aus einem kostenlosen Allgemeingut ein Lifestyleprodukt. Der Konzern besitzt weltweit mehr als 70 Wassermarken und vermarktet seine Produkte erfolgreich in Ländern, in denen Menschen kaum Wasser zur Verfügung steht. Wer sich das Flaschenwasser nicht leisten kann, muss leiden. Ist dies ein gerechter Umgang mit einem Grundnahrungsmittel?
Nestlés Trinkwasser nur für Reiche?
Während die Weltbevölkerung rasant wächst, wird sauberes Wasser immer mehr zur Mangelware. Bei der Kritik an Nestlé’s Geschäft mit dem Wasser darf meiner Meinung nach hierbei eins sicher nicht übersehen werden. Nestlé profitiert vielerorten von unzureichenden Versorgungsbedingungen und schlechter Trinkwasserqualität. In vielen Ländern ist Leitungswasser ungenießbar. Den Menschen bleibt gar nichts anderes übrig, als Flaschenwasser zu kaufen. Dafür zahlen sie ein Vielfaches dessen was Leitungswasser kostet.
Nicht selten begünstigt die Unfähigkeit, sowie die Korruption der politisch Verantwortlichen diese Entwicklung. Denn insbesondere in weniger entwickelten Ländern profitieren private Tankwagen und Wasserlieferanten von defekten Leitungssystemen. Nestlé sichert sich also Quellen in Entwicklungsländern, um möglichst viel Profit zu machen. Es wird nicht auf Humanität oder Menschenrecht geachtet. Durch intelligente Businessmodelle und geschicktes Marketing wird Wasser so zum Geschäft mit dem Ärmsten. Traurig aber wahr.
Was können wir tun?
Grundsätzlich fängt das Wasserproblem bereits bei uns an. Unser Konsumverhalten, insbesondere der Kauf von tierischen Produkten, beeinflusst diese Branche sehr stark. Konsumenten von Fleisch und Milchprodukten verbrauchen nämlich mehr Wasser als Vegetarier. Allein durch die Ernährung können wir also den Wassermangel deutlich reduzieren. Hinzu kommt, dass kein abgepacktes Wasser gekauft werden soll. Es entsteht kein Müll durch Plastikflaschen und das Wasser aus der Leitung wird besser kontrolliert und weist somit weniger Schadstoffe auf.
Abschließend kann man sagen, dass Nestlés Machenschaften Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind und wir uns Gedanken um den Rohstoff Wasser machen sollten. Außerdem soll sauberes Wasser jedem zur Verfügung stehen und aus der Leitung kommen. Falls gegen den starken Wasserverbrauch nichts getan wird, wird der Wassermangel zur größten existenziellen und ökologischen Bedrohung der Menschheit werden.
Adrian Mayer, 8ON, 19.2.2019

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