Nestle - ein Global Player


Jeder von uns hat eine Unmenge an verschieden Produkten von unterschiedlichen Marken zuhause, wobei die wenigsten wissen, dass viele dieser Produkte von ein und demselben Großkonzern hergestellt werden. Um das System zu verstehen zu können, sollte man zuerst einmal wissen, was ein so genannter „Global Player“ eigentlich ist. Global Player sind riesige Konzerne/Unternehmen, welche weltweit ihre Produkte produzieren und Handel betreiben. Zu diesen großen Unternehmen gehören zum Beispiel Mars, BP und Nestle. Dem Konzern Nestle gehören ca.2000 bis 6000 Marken an. Diese Marken nennt man „Tochtergesellschaften“ des Konzerns Nestle. Tochtergesellschaften sind kleinere Unternehmen, welche von der „Muttergesellschaft“ (hier: Nestle) geleitet werden und durch konzerntypische Beziehungen zu der Muttergesellschaft verbunden sind.
Nestle wird 1867 von Heinrich Nestle gegründet und wird derzeit von Ulf Mark Schneider geleitet. Mitglieder der Konzernleitung sind in Europa, Amerika, Asien und Afrika aufzufinden. Das Unternehmen umfasst ca.335 000 Mitarbeiter und die Hauptverwaltung liegt in Vevey in der Schweiz. Nestle ist das größte Industrieunternehmen der Schweiz. Der Konzern produziert an erster Stelle Lebensmittel und auch andere Produkte wie zum Beispiel Tiernahrung. 2006 schloss Nestle sogar ein Kooperationsprojekt mit dem Hersteller „Lactalis“ im Bereich der Frischeprodukte ab. Dazu gehören Milchprodukte wie zum Beispiel Jogurts. Durch diese Kooperationsprojekt-wovon es zwischen den Global Players viele gibt- erreicht Nestle Platz 1 der weltweiten Milchindustrie. In den ersten Jahren des Unternehmens, als Nestle nur Säuglingsmilchpulver herstellte, hatte man mit einem internationalen ersten Rang wohl nicht gerechnet.
Das Unternehmen ist in 189 Ländern aktiv und betreibt dort 447 Produktionsstätten. Natürlich produziert der Konzern dort am meisten, wo es am billigsten ist. In den Industrieländern wie zum Beispiel in Indien. Man sollte sich darüber Gedanken machen, ob in all den Produktionsstätten dann auch faire Arbeitsbedingungen für jeden einzelnen Mitarbeiter herrschen können. Auch bei all den anderen Konkurrenten Nestles, den anderen Global Players, wie zum Beispiel Coca Cola, Mars, Unilever, Danone, und noch weiteren sieht die Situation wohl kaum anders aus. All diese Konzerne sind auf den höchstmöglichen Gewinn aus.
Schockierend sind die Skandale des Konzerns. Neben bleihaltigen Nudeln, welche im Jahr 2015 viele gesundheitliche Schäden aufgrund vom siebenfachen enthaltenen Bleigehalt für Konsumenten jeden Alters mit sich bringen, treibt der Milchpulver- Skandal in den 70/80er Jahren zahlreiche Familien in den Ruin und ist der Grund für den Tod von Millionen Säuglingen. Auch der Boom der Kapsel- Kaffeemaschinen ist führt zur übermäßigen Herstellung dieser Kapseln und somit zu einem Müllproblem für die gesamte Umwelt. Der meines Erachtens traurigste Fakt liegt bei der Kindersklaverei, welche sich der Konzern zu Produktion/Abbau von Kakao zu Nutze macht. Zwei drittel des Kakaos stammt aus westafrikanischen Plantagen. Laut Forschern steigt die Anzahl der Kinderarbeit auch heutzutage stetig.
Um diese großen Konzerne und deren teils schreckliche und achtlose Produktionsweise nicht zu unterstützen, sollte man darauf achten, möglichst viele regionale Produkte zu kaufen, oder zumindest Produkte, bei denen der Hersteller bekannt ist. So gibt man auch den kleinen Betrieben und Unternehmen wieder ein Chance, weiterhin zu bestehen.
Paula Hafner, 8ON, 2.3.2018

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