Kulturelle Globalisierung: Bedrohung oder Bereicherung?
Durch die
Prozesse der kulturellen Globalisierung sind in den vergangenen Jahren
unzählige Gewohnheiten, zum Beispiel Essen, Tagesablauf, Freizeitbeschäftigung
und moralische Vorstellungen, von bestimmten Ländern in anderen Ländern bekannt
geworden. Durch Medien wie das Internet oder das Fernsehen wurden Verbindungen zwischen vollkommen
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen geschaffen, die noch vor einiger Zeit nicht
den geringsten Kontakt zueinander hatten.
Durch die
kulturelle Globalisierung verbreiten sich Fast Food Ketten bis in die
abgelegensten Regionen. Dadurch kommt es
zu einer Angleichung der Esskultur wobei aufgrund der wirtschaftlichen
Ãœberlegenheit der Industrienationen hierbei meist westliche Ansichten
dominieren.
Ein besonderer Vorteil ist die zunehmende Möglichkeit, einen längeren
Zeitraum in einem fremden Land und Kultur zu verbringen.
Inzwischen üben
aber auch andere Kulturformen immer mehr Einfluss auf die westlichen Meinungen
aus. So ist die Entstehung einer weltweiten Hyperkultur im Gange, die die verschiedenen
Aspekte der jeweiligen Kulturen vereint.
In dieser Graphik kann man die
verschiedenen kulturellen Blöcke erkennen. Die Kulturen stehen in Konkurrenz
zueinander und man kann die Grenzen der Blöcke nicht genau bestimmen, da sie
auch ineinander fließen. Durch zunehmende Mobilität vermengen sich die Kulturen auch immer mehr.
Die Massenmedien sind auch ein wichtiger Teil der
kulturellen Globalisierung. Mit der Vermarktung von speziellen Produkten auf
der ganzen Welt und der Propagierung bestimmter Lebensansichten durch die
Massenmedien, werden Grenzen zwischen bestimmten Lebensräumen mit einem mal
aufgelöst.
Ein Inder wurde nun damit konfrontiert, dass Europäer Kühe
essen und ein Muslim hörte etwas von der Gleichberechtigung von Frauen. Uralte,
traditionelle Ansichten werden durch vollkommen neue Impulse aus anderen
Regionen durcheinander gewirbelt. Weiters sind die Massenmedien (Internet und Co.) auch an der
Verdrängung von Sprachen beteiligt, die nur noch wenige Menschen beherrschen. Besonders
gefährdet sind die Sprachen kleiner ethnischer Gruppen in Lateinamerika und der
asiatisch-pazifischen Region.
Alle zwei Wochen geht eine dieser Sprachen verloren. Knapp
die Hälfte der 6000 existierenden Sprachen wird es bald nicht mehr geben. Dass
Sprachen gefährdet sind, hat vielfältige Gründe. Krieg und Vertreibung gehören
ebenso dazu wie Migration, Vermischung der Sprachen und keine Möglichkeiten
diese Sprachen zum Beispiel in der Schule zu fördern.
Die Inuit (Eskimos) sind ebenfalls vom Aussterben bedroht,
da die Globalisierung auch in Grönland zügig voranschreitet. In den Siedlungen
breiten sich Supermärkte mit Waren aus aller Welt aus und verdrängen die
regionalen Produkte wie Fisch und Walfleisch. Dabei gäbe es hier alles, was man
für ein zufriedenes Leben braucht. Es reicht den Inuit nicht mehr, ein solches
Leben zu führen. Denn die Werbung und das Internet versprechen ihnen pausenlos
Glück - und das ist eben anderswo.
Das Bild zeigt Inuit Kinder in einem Fast Food Restaurant.
Abschließend kann
man sagen, dass die kulturelle Globalisierung einige Vorteile wie die
Vergrößerung des Warenangebots hat. Dazu gehören aber auch Nachteile wie die
schrittweise Entstehung einer Einheitskultur und Verdrängung von Traditionen - bis hin zur Lebensweise und einer daraus resultierenden Bedrohung ganzer Völker.
Ich persönlich
bin ein Befürworter der Globalisierung, da ich die große Vielfalt schätze, die
dadurch miteingeht. Außerdem können durch weltweite Austauschprogramme Schüler
und Studierende ein Semester oder Jahr in einem fremden Land verbringen und
dort neue Erfahrungen sammeln, die sie ihr Leben lang begleiten. Dies halte ich
für eine große Bereicherung.
Laura Flachberger,8O,
31.01.18
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