„Fairer Handel“ - eine echte Alternative?
Wer in den Supermarkt geht, bemerkt oft ziemlich schnell, dass es
insbesondere in der Obstabteilung eine große Auswahl gibt. Auch wenn optisch
nicht sofort ein Unterschied erkennbar ist, so ist der preisliche Unterschied
schon eher merkbar. Den preislichen Unterschied machen diverse Siegel wie
„Fairtrade“, „BananaFair“, „Rainforest Alliance“, und co aus. Doch für was
stehen diese unterschiedlichen Siegel und welche Bedeutung haben sie?
Der Grundgedanke hinter dem „Fairen Handel“ ist die Verbesserung
der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Produzenten in den Ländern, aus
denen viele unserer täglichen Lebensmittel stammen. Die verschiedenen
Organisationen setzen sich z.B. dafür ein, dass dem Produzenten ein sogenannter
„Mindestpreis“ garantiert wird. Dies ist besonders wichtig, da der Produzent
somit sein Geld auch bekommt, wenn die Qualität seiner Produkte mal nicht so
gut ist. Ebenso werden langjährige Verträge mit den Bauern eingegangen, so dass
diese die Gewissheit haben, auch nach einer Saison ihre Produkte wieder
verkaufen können.
Das bekannteste Siegel, welches für „Fairen Handel“ steht dürfte
wohl „Fairtrade“ sein. Um die Vorzüge der Organisation nützen zu können müssen
sich einige Bauern mit ihren meist sehr kleinen Plantagen zu einer sogenannten
„Kooperative“ zusammenschließen und sich gemeinsam in das System „einkaufen“.
Kauft nun ein Unternehmen Zutaten oder Waren von einem Fairtrade-Produzenten
und verwendet einen festgelegten Mindestanteil davon für seine Produkte, dann
darf es das Fairtrade-Logo auf die Verpackung drucken. Um das Siegel zu
verwenden müssen aber auch die Unternehmen an Fairtrade zahlen.
Wie kam es aber dazu, dass Fairtrade eines der bekanntesten, bzw.
DAS bekannteste Label wurde?
Während früher rund 60-70% der verwendeten Zutaten für die
Produkte von Produzenten stammen mussten, so reichen heute bzw. momentan rund
20% für die erlaubte Verwendung des Siegels. Durch diesen Schritt konnte
Fairtrade stark an Bekanntheit gewinnen und hatte gleichzeitig auch höhere
Einnahmen dadurch.
Bei Organisationen rund um den „Fairen Handel“ handelt es sich
schließlich nicht um non-profit Organisationen, sondern um vollwertige
Unternehmen, die durchaus auch am eigenen Gewinn interessiert sind.
Aber ist „Fairer Handel“ nun eine echte Alternative?
Die Ideen, Organisationen und Konzepte die unter dem Begriff
„Fairen Handel“ zusammengefasst sind, ermöglichen eine Aufbesserung der
Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern. Aktives Vorgehen gegen Kinderarbeit,
die Leistung von Kranken- und Sozialschutz, etc. können nur positiv sein.
Natürlich ist keine 100%ige „Fairness“ zu erreichen, aber was ist heutzutage
schon 100%ig...
Roland Gruber, 8ON
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